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Bus- und Bahnfahren wird teurer

Bild: bodo/B.Hasenfratz

Die Fahrpreise im Gebiet des Bodensee-Oberschwaben Tarifverbunds (bodo) werden ab 1. August um durchschnittlich 7,9 Prozent erhöht. Erforderlich wurde der Schritt vor allem durch die höheren Personalkosten der Verkehrsbetriebe und die Tarifabschlüsse, die den Kostendruck steigen lassen. Gar nicht beziehungsweise nur moderat betroffen sind allerdings die Angebote „Deutschlandticket“ oder die ÖPNV-Nutzung mit der bodo eCard.

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„Preiserhöhungen bergen immer Nachteile und sind für die Fahrgäste schmerzlich, leider führte aber kein Weg daran vorbei“, betonte Bernd Hasenfratz, Geschäftsführer von bodo. Die von den Gesellschaftern von bodo beschlossene und auf den Weg gebrachte Preissteigerung kommt nicht überraschend. Im vergangenen Jahr hatte der Tarifverbund nach sonst jährlichen Erhöhungen schon nach sechs Monaten reagieren müssen. Mit dem Zeitpunkt 1. August ist man wieder im jährlichen Turnus angekommen. Mit den 7,9 Prozent mehr liegt bodo auf gleichem Niveau wie andere Verbünde, wobei man für eine rechnerische Kostendeckung eigentlich hätte auf 8,9 Prozent aufschlagen müssen.

„Preiserhöhungen bergen immer Nachteile und sind für die Fahrgäste schmerzlich, leider führte aber kein Weg daran vorbei.“

Bernd Hasenfratz, Geschäftsführer Tarifverbund bodo

Spüren werden die ÖPNV-Nutzer von Bus und Bahn die neuen Preise vor allem bei den Einzelfahrscheinen und Tageskarten. So kostet eine Fahrt für einen Erwachsenen in einer Tarifzone statt bisher 2,70 Euro künftig 2,90 Euro. Wer mit dem Bus beispielsweise von Ravensburg nach Friedrichshafen unterwegs ist, muss jetzt 6,50 Euro begleichen, das sind 50 Cent mehr als vorher. Das sieht auf den ersten Blick saftig aus, allerdings verweist bodo darauf, dass man den Steigerungen auch aus dem Weg gehen kann. So sind die Nutzer des Deutschlandtickets nicht von den Preiserhöhungen betroffen, da die Finanzierung auf völlig anderen Säulen steht. Für wen sich das Deutschlandticket aufgrund des Nutzungsverhaltens nicht lohnen sollte, kann der Umstieg auf eine bodo eCard lohnend sein. Hier räumt bodo den Kunden statt bisher 25 Prozent jetzt 30 Prozent Rabatt im Vergleich zu einem am Automaten oder Busfahrer vor Ort gelösten Einzelticket ein. Sie lohnt sich auch vor dem Hintergrund, dass abgesehen von den einmaligen 5 Euro Gebühr keine Zusatzkosten anfallen, der Kontostand über das Kundenportal jederzeit eingesehen werden kann und per Bankeinzug eine Aufladung des Guthabens organisiert wird.

Wie seit geraumer Zeit bundesweit öffentlich diskutiert, wird auch beim „Deutschlandticket“ in absehbarer Zeit eine Preiserhöhung erfolgen. In welchem Umfang, lässt sich derzeit noch schwer abschätzen. „Solange man sich noch in einer Wachstumsphase befindet, würde man die Kunden und weitere Interessenten mit einer saftigen Preissteigerung natürlich verprellen“, glaubt bodo-Geschäftsführer Bernd Hasenfratz. Letztlich seien die Preisanpassungen beim Deutschlandticket am Ende des Tages durch politische Entscheidungen zu untermauern.

Wie lange die Preise im ÖPNV nach der aktuell beschlossenen Erhöhung stabil bleiben, ist freilich offen. Der Druck, dem die Verkehrsbetriebe ausgesetzt sind, wird nicht abnehmen. Vor allem der Fachkräftemangel bei den Busfahrern ist ein Riesenproblem. Mit ein Grund sind die enormen bürokratischen Hürden und die hohen Kosten bei der Fahrausbildung. Natürlich möchte jeder Fahrgast oder die Eltern von Schulkindern, dass zuverlässige und gut ausgebildete Fahrerinnen und Fahrer am Steuer sitzen. Doch wie auch beim PKW- oder Motorradführerschein stiegen die Preise schier ins Uferlose und haben bereits fünfstellige Eurobeträge erreicht. Dass das auch anders geht, zeigt der Blick über den Bodensee nach Vorarlberg. Hier kostet die Erlangung eines Busfahrer-Führerscheins nicht einmal ein Drittel der Kosten in Deutschland.

Weitere Informationen und die neuen Preise finden Sie auch auf der Webseite des Tarifverbunds bodo unter www.bodo.de

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